Zu Beginn der Saison durften wir wieder einmal auf unserem Heimatrevier segeln. Jedes Jahr Anfang April findet der Frühjahrscup, ausgetragen vom YCBG, statt. Am Samstag konnten drei Wettfahrten, bei teils ordentlicher Brise, gesegelt werden. Sonntag warteten wir vergeblich auf Wind – es lief für uns zum Auftakt ganz gut, punktgleich mit dem Sieger belegten wir den zweiten Platz – schade, eigentlich wollten wir den im Vorjahr gewonnenen Pokal verteidigen …
Anfang Mai wollten wir beim Goldenen Beil endlich mal wieder einen Gesamtsieg einfahren. Die sehr schwierigen Bedingungen auf dem Seddinsee machten es allen Startern nicht leicht und einige Nerven mussten wir bei diesen drehenden, teils hier, teils dort einsetzenden Winden lassen, aber dann Stand der Sieg fest. So kann es eigentlich weitergehen – dachten wir …
Am Pfingstsamstag fuhren wir etwas weiter, auf der Müritz wurde die Pfingstregatta ausgetragen. Es ist immer wieder etwas Schönes, auf der Müritz zu segeln. Die bekannt lange Anfahrt zum Regattarevier, ca. 1 Stunde braucht man schon, aber auch die Welle ist schon was Besonderes für den 5m langen (oder kurzen?) Piraten. Vor allem war diese Wettfahrt ein Test für den diesjährigen Saisonhöhepunkt, denn die Europameisterschaft findet im September auf der Müritz statt. Bei mäßigem Wetter (Regen und Windstärke 4) war es eigentlich egal ob man durch Regen oder durch die Wellen nass wurde, aber das ist halt Segeln. Nach drei Olympischen Kursen am ersten Wettkampftag lagen wir auf Platz vier. Am Sonntag findet traditionsgemäß eine Lang- streckenwettfahrt über die „halbe“ Müritz statt. Hier benötigt man gute Augen, um die Fahrwassertonnen (die als Bahnmarken dienen) auf die großen Entfernungen erkennen zu können, die Einheimischen sind klar im Vorteil… An diesem Sonntag lud uns die Müritz bei ca. 4-5 Windstärken und heftigem Regen zu einem besonderen Event ein. Nach den ersten Wellen waren wir ziemlich nass, danach war´s egal und wir kämpften uns über den Kurs. Den vierten Platz konnten wir halten, ein gutes Omen für die Euro.
Eine Woche später, im SCW wurde die Buddelschiffregatta durchgeführt, starteten wir beim Bürgermeisterpokal (ausgetragen von Hegi´s Verein – Rangsdorfer Segelgemeinschaft 53). Der Seddinsee ist ja schon ziemlich tricky, aber der Rangsdorfer See ist noch eine Nummer besser – Winddreher von 90° und Böen aus dem „Nichts“ sind keine Seltenheit. Jedoch finden jedes Jahr viele Segler den Weg nach Rangsdorf – das liegt vor allem an den wirklich herzlichen und engagierten Mitgliedern des RSG 53. Hier fühlt man sich einfach wohl … Ja und Pirat segeln wird dort groß geschrieben – sechs Mannschaften des RSG 53 gingen an den Start. Wir kamen bei den Wettfahrten gut zurecht, mussten uns aber unserem Dauerrivalen Donald Lippert (unter anderem Junioren Weltmeister im 470er (damals gemeinsam mit Roland Wensel, dem Sohn von Horst Wensel), mehrfacher Deutscher Meister und Europameister in der O-Jolle) geschlagen geben. Aber Platz zwei war schon ok.
Ende Juli findet jedes Jahr auf dem Güstrower Inselsee eine super Regatta statt, das Silberne Beil. Auch hier engagieren sich die Mitglieder sehr für das Wohl der Regattasegler. Begrüßungsbuffet am Freitagabend, Seglerfete am Samstag und Anlegebier nach den Wettfahrten locken natürlich viele Piratensegler nach Güstrow. Sportlich geht es dort auch auf höchstem Niveau zu, denn hier trifft sich Deutschlands Piratenelite. Also fuhren wir auch wieder nach Güstrow. Anreisen über die staugefährdete A19, Zelt aufschlagen, Boot aufriggen – dann das berühmte Freitagabend Buffet und bis in die Nacht klönen … Am Samstag waren wir dennoch fit, denn es war Wind angesagt. Der Windfinder irrte sich nicht, bei bis 6 Bft ackerten wir uns über drei Kurse und stellten fest, dass selbst ein Pirat fast fliegen kann und das man selbst im fortgeschrittenen Alter bei solch Bedingungen noch vorn segeln kann – im Gesamtklassement konnten wir auf den fünften Platz segeln, das gibt uns Selbstvertrauen für die kommende Europameisterschaft. Vorher werden wir jedoch noch auf dem Werbellinsee, dem Schwielochsee und in Teterow an Regatten teilnehmen.
Viel Spaß beim Segeln wünschen euch Matthias Haase und Detlef Hegert (Beil 4372)
Detlef Hegert / Matthias Haase
Beil 4372 „Luisa II“