Nach intensiver Vorbereitung starteten wir, Cathleen und Stephan, unsere Reise Mitte Juli: Mit unserem Jollenkreuzer „Snark“ fuhren wir hoch in den Norden. Über den Oder-Spree-Kanal bis nach Eisenhüttenstadt, dort in die Oder, vorbei an Frankfurt und Kostrzyn (Küstrin) und mit kräftiger Unterstützung der Strömung bis nach Szczecin (Stettin). Eine überwältigend schöne Natur, in der wir fast allein waren. In den knapp zwei Tagen sind uns keine anderen Boote begegnet.

In Stettin stellten wir den Mast, nun hieß es endlich segeln. Bei teils stürmischen Winden mussten wir uns im ersten Versuch den hohen Wellen des Stettiner Haffs geschlagen geben. Dank des ungeplanten Stopps erkundeten wir das neckische Trzebież (Ziegenort), wo es die vielleicht besten Piroggen des Nordens gibt. Am nächsten Morgen schien dann wieder die Sonne und Petrus hatte sich beruhigt. Bei 2-3 Beaufort genossen wir einen perfekten Segeltag, den wir im wunderhübschen Mönkebude ausklingen ließen.

In mehreren Etappen ging es weiter, vorbei an Usedom, über den Peenestrom und das Achterwasser bis nach Freest. Ein kleiner wunderschöner Hafen, in den wir gerne wieder einlaufen. Am nächsten Morgen wurden wir von einem hupenden Boot begrüßt. Mit größter Freude konnten wir zwei Vereinsmitgliedern zuwinken – Zufälle gibt’s!

Über den Greifswalder Bodden, den Strelasund unter der Rügenbrücke hindurch, über den Schaproder Bodden segelten wir bis nach Schaprode auf Rügen und letztlich nach Vitte auf Hiddensee. Was für eine schöne Strecke, die wir in sieben Tagen zurückgelegt hatten. Wir waren gerade rechtzeitig im Hafen, als sich das angekündigte Tiefdruckgebiet mit 6-8 Windstärken für die nächsten Tage breit machte. Also hieß es Abwettern – es könnte wahrlich schlechtere Orte dafür geben.

Auf der Rückreise ging es mit kräftigem Rückenwind denselben Weg zurück bis nach Stettin. Von dort führte uns die West-Oder über Gartz, das Schiffshebewerk Niederfinow bis nach Marienwerder. Weiter entlang dem Oder-Havel-Kanal und einigen Schleusen starteten wir unsere letzte Etappe in Spandau und schlossen unsere Reise mit einer Fahrt durch das morgendliche Berlin ab.