Opti-Training mit Karl Lehmann am Müggelsee in den 70er Jahren.

Opti-Training mit Karl Lehmann am Müggelsee in den 70er Jahren.

Am ersten Wochenende im September 2011 war es wieder soweit. Der Segel Club Wiking veranstaltete vom 03. bis 04.09.2011 seine 17. Karl Lehmann Regatta. 100 Optimisten waren am Start und absolvierten bei strahlendem Sonnenschein zusammen mit einem Dutzend Laser Radial-Seglern vier Wettfahrten auf dem Müggelsee. Bei der Siegerehrung wartete auf den Sieger eine große Überraschung. Dazu später.

Die kleinen und größeren Segler kommen aus ganz Berlin. Aber auch überregional ist die Karl Lehmann Regatta des Segel Club Wiking und der Müggelsee als anspruchsvolles Revier in Berlin-Friedrichshagen bekannt. Aber wer kennt Karl Lehmann? Warum nennt ein Verein mit 90-jähriger Geschichte eine Regatta nach dem Namen eines seiner Ehrenmitglieder?

Karl Lehmann lebte von 1907 bis 1991. Er war ein gelernter Tischler, der sogar als ausgelernter Geselle noch auf Wanderschaft von Meister zu Meister durch Deutschland bis in die Schweiz wanderte, um die Kunst der Holzbearbeitung immer besser kennen zu lernen. Nach Berlin zurückgekehrt, lernte er Boote zu bauen und segelte begeistert auf den Seen und der Spree.

In Friedrichshagener Schulen lernten Schüler im praktischen Unterricht bei Karl Lehmann die Bearbeitung von Holz. Damit dabei etwas Nützliches entstand, bauten die Schüler unter seiner Anleitung Optis aus Holz, auf denen sie dann mit ihm das Segeln auf dem Müggelsee erlernten. Sie trafen sich dazu als Trainingsgruppe ab 1965 in unserem Verein.

Jedes Jahr wetteifern über 100 Segelsportler um die Wanderpreise und den Karl-Lehmann-Pokal.

Jedes Jahr wetteifern über 100 Segelsportler um die Wanderpreise und den Karl-Lehmann-Pokal.

Zu den Jungen, die bei Karl Lehmann segeln lernten, gehörte auch Jochen Schümann. Er errang bei den Olympischen Spielen 1976, 1988, 1996 Goldmedaillen und 2000 eine Silbermedaille. Mit dem Schweizer Boot „Alinghi“ erkämpfte er 2003 den legendären America’s Cup und konnte 2007 diesen Pokal verteidigen. Und alles hatte mit dem Opti 333 auf dem Müggelsee angefangen!

Aus diesem Grund und vielen anderen Verdiensten von Karl Lehmann in der Kinder- und Jugendarbeit unseres Vereins und im gesamten Revier Müggel, wollten wir den Segellehrer Karl Lehmann und mit ihm alle anderen Trainer, Übungsleiter und Betreuer junger Segler ehren und gaben der Regatta seinen Namen.

Jürgen Lehmann, Sohn von Karl Lehmann, stiftete einen Wanderpokal, den er am 4. September 2011 bei der Siegerehrung dem besten Segler übergab.

Jürgen Lehmann, Sohn von Karl Lehmann, stiftete einen Wanderpokal, den er am 4. September 2011 bei der Siegerehrung dem besten Segler übergab.

Der Sohn von Karl Lehmann, Jürgen Lehmann, der in unserem Revier segelt, gab uns die Erlaubnis und eröffnete die erste Regatta im Jahr 1995.

Zum 90. Jahrestag des Segel Club Wiking besuchte Jürgen Lehmann im Sommer diesen Jahres den Verein und freute sich, dass die Regatta mit dem Namen seines Vaters jedes Jahr mit großer Beteiligung der jungen Sportler stattfindet.

Er stiftete einen Wanderpokal, den er am 4. September 2011 bei der Siegerehrung dem besten Segler übergab.

Der „Wanderpreis für den Sieger“ ist für ein Jahr im Besitz von Jonas Jancke vom Deutschen Segler-Club e.V. in Berlin-Gatow. Wir können gespannt sein, wohin er zur nächsten Karl-Lehmann-Regatta am 01.09. – 02.09.2012 wandert.

Der Vorstand des Segel Club Wiking e.V. dankt der Regattacrew und allen Mitgliedern des Segel Club Wiking e.V. für die jahrelange sehr gute Organisation und Durchführung unserer drei Kinder- und Jugendregatten „Buddelschiff-Regatta“, „Karl-Lehmann-Regatta“ und der Regatta „Der Wikinger“. Besonderer Dank gilt Jürgen Lehmann für die Unterstützung unseres Engagements das Andenken an den hervorragenden Karl Lehmann in Ehren zu halten.  (Bericht: Karin Petereit)